Prof. Mag. Imbi Sooman

 

† November 2020

Bundeslehrerin für Schwedisch und Estnisch i. R.
Lektorin für Ostseeraumstudien

Zur Person

  • Doppeltes Magisterium mit Auszeichnung (Theoretische Philosophie, Praktische Philosophie, Literaturwissenschaft, Skandinavistik, Pädagogik) an der Universität Lund/Schweden (1969).
  • Stipendienaufenthalte an europäischen Universitäten. - Zweisprachigkeit: Estnisch/Schwedisch. Fremdsprachen außer Deutsch: Dänisch, Englisch, Französisch, Italienisch, Norwegisch, Polnisch und Russisch.
  • 1969-1972 Assistentin am Institut für Literaturwissenschaft der Universität Lund. Forschungsbereiche: Sprache und Argumentation der Literaturkritik. Verantwortungsbereiche: pädagogische Diagnose, Konfliktlösung, Studienplanentwicklung.
  • Schauspielerin und Regieassistentin der Theatergruppe "Proteus" in Lund/Schweden, Schauspielausbildung u.a. in Jerzy Grotowskis Theaterwerkstatt in Wroclaw/Polen.
  • Mitherausgeberin der ersten schwedischen Entwicklungsland-Zeitschrift "UNUDU".
  • Ab 1972 Lektorin für Schwedisch am Institut für Germanistik, ab 1978 Lektorin für Estnisch am Institut für Finno-Ugristik, jetzt Bundeslehrerin, an der Universität Wien.
  • Zusätzlich zum Unterricht Gestaltung und Organisation von kulturell-wissenschaftlichen Veranstaltungen über Schweden in Wien (z.B. Schwedische Filmwochen gemeinsam mit der Schwedischen Botschaft in Wien und dem Schwedischen Institut in Stockholm).
  • Parallel dazu bis 1985 Schwedisch L2-Unterricht an schwedischen Mittelschulen (Februar und September).
  • Bis 1985 Unterricht in Sommerkursen in Schweden (internationale StudentInnenkurse, LehrerInnenfortbildung).
  • Bis 1980 Leiterin einer Amateurtheatergruppe (schwedische Stücke mit psychosozialer Thematik, Übersetzung ins Deutsche, Aufführungen in Wien).
  • Wintersemester 1989 Vorträge (Ostseeraum-Thematik) an amerikanischen Universitäten.
  • Bis 1990 Mitarbeiterin des Schwedischen Rundfunks (Kultur und Politik aus Mitteleuropa). Einzelbeiträge auch in schwedischen Tageszeitungen.
  • Seit 1978 Kultur- und Wissenschaftskooperation mit Estland: u.a. Exkursionen der Universität Wien nach Estland, Vermittlung von KollegInnen aus der Wiener Germanistik als Vortragende an estnische Universitäten, Initiative zum ersten Österreich-Lektorat an der Universität Tartu/Estland, erster Baltikum-Tag in Österreich (Institut für Germanistik der Universität Wien, November 1991), ein Österreichisch-Baltisch-Russisches Geschichte- und Literatursymposium in Tallinn und St. Petersburg im Rahmen des Österreichischen Millenniums (2000).
  • Seit 1990 grenzüberschreitende Bildungskooperation mit dem Baltikum und Westrussland. Schwerpunkte: Deutsch-, Geschichte- und LiteraturlehrerInnenfortbildung sowie Sommerseminare für SchülerInnen und StudentInnen (Deutsch/Estnisch/Schwedisch - Sprache, Gesellschaft, Kultur). Die Veranstaltungen fanden in Estland (TeilnehmerInnen aus dem ganzen Baltikum) und in den finnisch-ugrischen Kultur-Republiken Komi und Mari El (Russland) statt. In diesem Kontext Zusammenarbeit mit anderen in- und ausländischen Universitäten, Pädagogischen Akademien und Fortbildungsinstitutionen in Österreich.
  • Vorträge/Referate/Workshopleitung bei internationalen Tagungen über die nationalitätenintegrierende Methodik dieser Bildungskooperationen (Teilnahme von Mehr- und Minderheiten und ein parallel zum Hauptlernprozeß laufender Austausch der jeweiligen Sprachen und Kulturen). Zahlreiche Vorträge an ausländischen Universitäten (Europa, USA, Asien) über den erweiterten Ostseeraum mit seinen unterschiedlichen und wechselnden West-Ostgrenzen, nachbarsprachlichen Beziehungen und Minderheiten-Kontexten.
  • Gründerin/Präsidentin der Österreichisch-Estnischen Gesellschaft (1991).
  • Ehrenpräsidentin der Estnisch-Österreichischen Gesellschaft in Sillamäe/Estland.
  • Gründerin/Leiterin des Baltikumforums des Alumniverbandes der Universität Wien (2000); vgl. BaltikumForum: Eine europäische Region stellt sich vor. Mitglied des wissenschaftlichen Beirates des Sprachenzentrums der Universität Wien.

Arbeitsschwerpunkte: Koordination des Unterrichts- und Forschungsschwerpunktes Ostseeraumstudien an der Wiener Skandinavistik und Aufbau eines internationalen, fächerübergreifenden Moduls "Baltic Studies" im Rahmen des individuellen Diplomstudiums. Diese Arbeit erfolgt auf folgenden Ebenen:

  1. Zusammenarbeit mit fachrelevanten Instituten der Universität Wien: z.B. dem Institut für Finno-Ugristik, sowie den Instituten für Indogermanistik, Slawistik, Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Zeitgeschichte und Politikwissenschaft.
  2. Vernetzung von Universitäten im Ostseeraum bzw. Andockung an bereits existierende Netzwerke zwecks Informationsaustausch über Studienprogramme und Literatur im Bereich "Ostseestudien", aber auch mit Austausch von Lehrenden und Studierenden, gemeinsamer Weiterbildung und gemeinsamem Kursdesign sowie gemeinsamen Forschungsprojekten als Ziel.
  3. Teilnahme an internationalen Tagungen zum Thema Ostseeraum.
  4. Kontaktaufnahme mit Universitäten außerhalb des Ostseeraumes mit ähnlichen Schwerpunkten.
  5. Veranstaltung von Symposien/Tagungen mit dem Thema Ostseeraum bzw. mit dafür relevanten Aspekten.

Aktuelle Forschungsschwerpunkte: Die Verlaufslinien des West-Ost-Diskurses im erweiterten Ostseeraum, Ost-Kulturpolitik Skandinaviens, Sprachen- und Minderheitenpolitik, sowie nachbarsprachliche Beziehungen in Nordosteuropa. 'Regionentheorie'.

Publikationen

(Stand: 01.06.2012)

1. Herausgebertätigkeit

  • [1.1] Vänbok. Festgabe für Otto Gschwantler. Wien: VWGÖ, 1990. Herausgegeben von Imbi Sooman.
  • [1.2] Kulturelle Vielfalt im Ostseeraum. Tagungsbericht 2001. Wien: Universität Wien, 2002. Herausgegeben von Imbi Sooman und Erwin Uhrman.
  • [1.3] Transformationsprozesse im Ostseeraum und die osteuropäische Erfahrung. Tagungsbericht der internationalen ExpertInnentagung 2003. Wien: Universität Wien, 2003. Herausgegeben von Imbi Sooman.
  • [1.4] OSTSEE 700 - 2000. Gesellschaft - Wirtschaft - Kultur. Wien: Edition Weltregionen, 2007. Herausgegeben von Andrea Komlosy, Hans-Heinrich Nolte, Imbi Sooman.
  • [1.5] The "Baltic Frontier" Revisited. Power Structures and Cross-Cultural Interactions in the Baltic Sea Region. Wien: Universität Wien, 2009. Herausgegeben von Imbi Sooman und Stefan Donecker.
  • [1.6] Geschichtspolitik im erweiterten Ostseeraum und ihre aktuellen Symptome - Historical Memory Culture in the Enlarged Baltic Sea Region and its Symptoms Today. Göttingen: V&R unipress, 2011. Herausgegeben von Oliver Rathkolb und Imbi Sooman.
  • [1.7] Stereotype des Ostseeraumes. Interdisziplinäre Beiträge aus Geschichte und Gegenwart. Wien: 2012. Herausgegeben von Imbi Sooman und Stefan Donecker.

2. Aufsätze in Zeitungen, Zeitschriften und Sammelbänden

  • [2.1] Noch ist Estland nicht verloren. Ein Volk schöpft Hoffnung aus "Perestrojka". In: Die Presse (11.6.1988), Nr.12076, Spectrum S. I-II.
  • [2.2] "Wir schneiden uns zur Freiheit durch": Estlands Riesenschritt nach vorne. In: Die Presse (26.11.1988), Nr.12217, Spectrum S. I-II.
  • [2.3] Bücklinge nur bei der Ernte. Estland probt weiter den aufrechten Gang. In: Die Presse (20.5.1989), Nr.12360, Spectrum S. V.
  • [2.4] "Aids kommt, Aids geht, der Scharlach besteht". Tallinn im Spätsommer 1990 - Ein Bericht. In: Die Presse (23.9.1990), Nr.12765, Spectrum S. V.
  • [2.5] Estland und Schweden - Eine Beziehung von wechselnder Intensität. In: Vänbok. Festgabe für Otto Gschwantler. Wien: VWGÖ, 1990, S. 281-304.
  • [2.6] Hilfe - jetzt. In: Die Presse (2.11.1991), Nr.12897, Spectrum S. II.
  • [2.7] "Alte" und "Neue" Sprachen im erweiterten Ostseeraum - zur Dynamik nachbarsprachlicher Beziehungen von Schweden bis zum Uralgebirge. In: Kulturelle Vielfalt im Ostseeraum. Tagungsbericht 2001. Wien: Universität Wien, 2002, S. 59-69.
  • [2.8] Das Österreichbild der DeutschlehrerInnen und- SchülerInnen an estnischen Mittelschulen. In: Wechselbeziehungen Österreich-Norden. Wien: Edition Praesens. Bd. 1, 2003, S. 55-58.
  • [2.9] Thesen zur (österreichischen) Landeskunde-Methodik. In: Wechselbeziehungen Österreich-Norden. Wien: Edition Praesens. Bd. 1, 2003, S. 76-82.
  • [2.10] Österreich - Baltikum: Gegenseitige Rezeption und Beziehungen zueinander während der ersten 10 Jahre der Selbstständigkeit Estland, Lettland und Litauens. In: Wechselbeziehungen Österreich-Norden. Wien: Edition Praesens. Bd. 1, 2003, S. 141-151.
  • [2.11] Das Schwedische in Estland und das Estnische in Schweden - zur Dynamik einer nachbarsprachlichen Beziehung. In: Wechselbeziehungen Österreich-Norden. Wien: Edition Praesens. Bd. 1, 2003, S. 151-156.
  • [2.12] Estland - ein 'neuer Mitgliedstaat'... In: Transformationsprozesse im Ostseeraum und die osteuropäische Erfahrung. Tagungsbericht der internationalen ExpertInnentagung 2003. Wien: Universität Wien, 2003, S. 15-20.
  • [2.13] Summary of the Session 'Cultural Transformation'. In: Transformationsprozesse im Ostseeraum und die osteuropäische Erfahrung. Tagungsbericht der internationalen ExpertInnentagung 2003. Wien: Universität Wien, 2003, S. 97-99.
  • [2.14] Estland - kleines Land zwischen "Freunden" und "Feinden". In: Ausblicke 20 (2004), S. 38-42.
  • [2.15.] The Bronze Soldier in Tallinn. A Reminder of the Lack of Common History. In: The "Baltic Frontier" Revisited. Power Structures and Cross-Cultural Interactions in the Baltic Sea Region. Wien: Universität Wien, 2009, S. 247-282.
  • [2.16.] Herzog Jakobs Traum. In: Die Presse (11.7.2009), Spectrum S. V. 3. Beiträge für den schwedischen Rundfunk
  • [3.1] Den österrikiska själen. Om den senaste boken av Erwin Ringel. In: Kulturkvarten, 1987-12-01, 22.15-22.30.
  • [3.2] Estnisk kultur. In: Kulturkvarten, 1988-07-25, 22.15-22.30.
  • [3.3] Estnisk kultur (2). Om den estniska dramatiken. In: Kulturkvarten, 1988-07-26, 22.15-22.30.
  • [3.4] Esternas vänner och ovänner. Glasnost-medaljens baksida, med utgångspunkt i tre föredrag hållna av ester i Wien juni 1989. In: Kulturkvarten, 1989-07-17, 14.45-15.00.